Wie zeige ich in 30 Minuten die Vielfalt meines Berufes? Dieser Aufgabe haben sich beim diesjährigen Zukunftstag Diakonin Mareike Kranz, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diakonischen Werks, Kantor Holger Brandt, die Leiterin der Kita Hangweg Svenja Frank und Pastor Christian Nickel gestellt. Sie haben an einem Vormittag 13 Schüler:innen einen Einblick in ihre Tätigkeiten gegeben.
Der Vormittag begann nach einer Begrüßung mit Diakonin Mareike Kranz. Sie hatte die Stoppuhr dabei und hat im 5-Minuten-Takt einen Einblick gegeben: Planung einer Kinderfreizeit: Wie viel Liter Milch muss ich für 50 Kinder für 4 Tage einkaufen? Vorbereitung des regelmäßigen Konfirmandenunterrichts: Wie bringe ich die (uralten) Schriften der Bibel zeitgemäß rüber? Wöchentliche Andacht im Kindergarten: Was kann mit den Kleinsten schon gemacht werden? Dazwischen Dienstbesprechungen, Schriftverkehr, Absprachen, Andachten schreiben, Mails und Telefonate erledigen. Ein Tag im Leben einer Diakonin ist ganz schön vielfältig.
Hoch empor ging es mit Kirchenmusiker Holger Brandt. Einige Schüler:innen kannten bereits eines seiner Arbeitsbereiche: die Chorleitung. Neben diesem Part, bei dem kräftig mitgesungen durfte, stellte er noch einen weiteren Arbeitsbereich vor. Die Orgel in der Stadtkirche in Walsrode. Oft gehört, aber von Vielen noch nie gesehen, thront sie ganz oben im Kirchenschiff und beeindruckt mit ganz feinen leisen oder tiefen lauten Tönen.
Neben Ausflügen ins Diakonische Werk, bei dem die Arbeit der Migrationsberatung und der Schuldnerberatung vorgestellt wurden und einem Ausflug in die Kindertagesstätte, fanden sich alle zum großen Finale in der Stadtkirche ein. Dort wurde mit Pastor Christian Nickel der Kirchenraum erforscht. Auf eine Art und Weise, die nur außerhalb des Gottesdienstes möglich ist. Denn Kanzel und Sakristei sind keine öffentlich zu besuchenden Orte. Wie man sich als Pastor fühlt und wie der Blick auf die Gemeinde im Gottesdienst ist, konnte dann mit Talar von der Kanzel aus ausprobiert werden. Man habe viel mit Worten zu tun und muss gut zuhören können im Beruf des Pastors, so Christian Nickel. Am beeindruckendsten war aber wohl der Anruf, bei dem mitgeteilt wurde, dass ein Gemeindemitglied verstorben ist. Für die Schüler:innen erstmal ein Schreck, für kirchliche Mitarbeiter ein Teil ihres Berufes. Ein ungeplanter, aber ehrlicher Blick hinter die Kulissen.