Mitgegeben auf den Weg

18. Januar 2025

Leise rieselt der Schnee…diese ersten Zeilen des bekannten Weihnachtsliedes rühren mich immer wieder an. Sie versetzen mich in eine Wintertraumwelt – ich sehe den Schnee in großen, zarten Flocken. Jede kostbar und einzigartig. Ich höre Kinderlachen und sehe Kinder mit roten Wangen, wie sie eifrig ihre Schlitten den Rodelberg raufziehen, nur um wieder runterzurollen.
Früher bin ich gern gerodelt, den ganzen Tag, immer rauf und runter. Hab Schneeengel gemacht und Schneemenschen gebaut. Heute mache ich das nicht mehr. Nun sorgt der Winter in unseren Gefilden nicht mehr verlässlich für Schnee; aber das ist nicht der einzige Grund. Ich merke, dass ich viel zu erwachsen geworden bin. Nur selten erlaube ich mir, mich ins Schneeland wegzuträumen, loszulassen und einfach zu rodeln oder kreative Schneefiguren zu bauen. Meine Geduldschnur ist kürzer geworden und der Schnee ist mir zu nass. Ich habe Termine und kann mir nicht leisten, dass mein Makeup vom Schnee zerfließt.
Vor kurzem war mal wieder ein Tag, der mich mit leise rieselndem Schnee überrascht hat. Mit so schönen großen Flocken. Es war ein ernster Tag mit vielen Terminen und noch einer späten Sitzung am Abend. Und als ich aus dem Fenster schaute, war mir, als hörte ich diese Worte: „Ich sagte zu meinem Herzen: Versuch’s mal mit der Freude, genieße das Leben!“ (Kohelet 2,1). Ich glaube, Gott sorgt für Freude. An jenem Tag hat er das für mich jedenfalls getan. Heute ist Welttag des Schneemanns – vielleicht hören Sie heute die Stimme, die Ihnen Freude schenken will und bauen einen Schneemann. Der muss nicht aus Schnee sein. Fragen Sie ruhig mal Ihr inneres Kind, das hat bestimmt eine gute Idee.

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