Ich möchte Ihnen heute einen Gedanken zum Text des Propheten Jesaja mit auf den Weg geben. In Jesaja 11, 1-3a heißt es:
An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: Der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Er erfüllt ihn mit dem Geist der Gottesfurcht.
Der Text der auf das 8. Jahrhundert v. Christus datiert wird, wurde in der Liturgie schnell in den Zusammenhang mit Jesus gebracht, weil er hinweist auf etwas Kommendes und dies sehr genau auf Jesus passt. Im weiteren Text stehen dann die schönen Worte: Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter. (vgl. Jes 11,7b-8a)
Es sind Gedanken, die bestehende politische Umstände verkehren und Hoffnung bringen, wenn heut noch nicht, dann später.
Biblisch sind wir im Später, weil Jesus geboren und wir eigentlich den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates und der Stärke, der Erkenntnis und der Gottesfurcht von ihm erhalten haben.
Jesus hat dies gelebt und umgesetzt – er hat uns gezeigt, wie es ist, im Reich Gottes zu leben. Doch scheinbar ist dieses Reich nicht von dieser Welt, so wie auch sein Königtum nicht von dieser Welt ist. Er ist wahrhaft „Made in Heaven“.
Wenn wir uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten, auf das Fest, wo Gott Mensch wird, wo der Himmel die Erde berührt, dann kann uns bewusst werden, dass auch wir diesen Geist der Weisheit erhalten haben, von dem Jesaja spricht. Und wenn nicht jetzt spürbar, dann an jenem Tag ...
Michael Habel, Kath. Gemeindereferent
Gemeindereferent - Religionslehrer - Schulseelsorger
Pastoralbereich Hannover-Nord
St. Paulus (Burgwedel), St. Maria (Mellendorf) und Heilig Geist (Schwarmstedt)