Mitgegeben auf den Weg

26. Oktober 2024

 „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ John F. Kennedy soll das gesagt haben. Der Propheten Jeremia hat seine Leute aufgefordert „Suchet der Stadt Bestes!“  Es geht um bürgerliches Engagement. Klar, die staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen sorgen für ein mehr oder weniger gutes Zusammenleben. Und gegen alle Unkenrufe, dass nichts mehr funktioniert bei uns im Land, wird doch vieles ohne großes Aufsehen erledigt. Aber ohne die Menschen, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren, würde so manches auf der Strecke bleiben, was eine menschliche Gesellschaft auszeichnet. Ich merke, dass es dennoch an Freiwilligen fehlt, die sich mit ihrer Kraft und Zeit einbringen. Alle Vereine, Initiativen und die Politik vor Ort suchen Menschen, die mitmachen.  Es scheint nicht mehr selbstverständlich zu sein, sich zur Verfügung zu stellen.  Dabei kann sich jeder dort einbringen, wo es für ihn passt.  Es ist keine Frage des Alters oder des Zeitaufwands. Wer sich aufrafft und mitmacht, erlebt etwas, was ihm Freude macht, und Erfolge erleben lässt. Es ist einfach schön, zusammen etwas bewirken zu können. Im Besuchsdienst unserer Kirchengemeinde zum Beispiel bringen sich Frauen ein, von denen viele über 80 Jahre alt sind. Mit einer Ausdauer und Herzblut besuchen sie Gemeindemitglieder zu Geburtstagen. Wenn sie von ihren Begegnungen bei unseren Treffen erzählen, spüre ich, wie erfüllt sie oft davon sind, wie sehr sich die Besuchten gefreut haben. In der Gemeinschaft der Besuchsdienstgruppe bekommen sie viel zurück. Über Zuwachs würde sich die Gruppe freuen. Es gibt aber viele andere Orte, wo Menschen mitmachen, weil es ihnen eine Herzensangelegenheit ist. Sie tun was. Dafür bin ich dankbar.   

Herbert Seevers, Pastor in Walsrode

Übersicht „Andachten"