Der Sommer geht zu Ende. Schade eigentlich, ist er doch eine schöne Zeit. Das ging mir gerade gestern noch auf im Gespräch mit jemandem, die den Sommer ebenso liebt wie ich. Der Sommer bringt die Sonne, helles aufmunterndes Licht und angenehme Wärme. Und er bringt – zumindest für die meisten von uns – auch freie Zeit. Ferien, Urlaub, Zeit für Dinge, die man gerne tut. Und auch Gelegenheiten, mal etwas Neues zu erleben. Ich habe gerade einen sehr schönen Urlaub hinter mir. Ich habe viel erlebt, an das ich gerne zurückdenke.
Doch nun hat mich der Alltag wieder, zugleich geht der Sommer seinem Ende entgegen. Schade, könnte man denken. Jedoch soll es kein Grund sein, um nun Trübsal zu blasen! Denn zum einen hat ja auch der Herbst, der bald bevorsteht, seine schönen Seiten. Auch er bietet Momente, die man genießen kann. Und zum anderen hat Jammern ja keinen Sinn. Das hat mir ein wenig bekannter Bibelvers klargemacht, auf den ich vor kurzem gestoßen bin: „Ein Betrübter hat nie einen guten Tag; aber ein guter Mut ist ein tägliches Fest.“ (Sprüche 15,15)
Ich finde, darin liegt viel Weisheit. Denn ob wir einen guten Tag erleben oder nicht, liegt nicht nur an den Dingen, die uns widerfahren. Es liegt nicht zuletzt auch an unserer inneren Einstellung. Sind wir betrübt, dann verstellen wir uns die Sicht auf die guten Dinge des Lebens. Man könnte sagen, unser Blick wird trüb, wie es in dem Wort „betrübt“ schon drinsteckt. Und wenn wir das Gute nicht wahrnehmen, dann können wir es auch nicht schätzen. Dann wird es wirklich schwer, einen guten Tag zu erleben. Wenn wir dagegen guten Mutes sind, dann sehen und erleben wir die guten Dinge und können auch leichter über das hinwegsehen, was uns Sorgen und Kummer zu bereiten vermag.
So ist guter Mut ein tägliches Fest.
Doch wo bekommen wir einen solchen her? Es ist ja nicht so, dass wir unsere Stimmung wie auf Knopfdruck umschalten könnten. So einfach ist es nicht. Aber wenn wir in die Bibel schauen, sehen wir, dass Gott uns Menschen einen guten Mut schenken möchte. Immer wieder wird solches als Gabe seines Geists beschrieben. Gott will uns nicht betrüben, sondern mit Freude erfüllen. Wir sollten uns ihm zuwenden und sein Geschenk annehmen.
Dann muss uns auch der Abschied vom Sommer nicht schwerfallen, und wir können mit Vorfreude die Zeit begrüßen, die auf uns zukommt.
Pastor Bernd Piorunek, Kirchengemeinde Düshorn-Ostenholz