Mitgegeben auf den Weg

10. August 2024

„Mental health matters“;„elephantastic“;„positive energy“; Das waren ungewohnte Worte, die mir neulich auf der Hunderunde in Walsrode begegnet sind. Bis vor einem Jahr habe ich diese Aufkleber an Laternenmast, Parkbank und Co gar nicht sonderlich wahrgenommen. Erst seitdem ich einmal mit einer befreundeten Pastorin aus dem Ruhrpott unterwegs war, fällt mein Blick zunehmend mehr auf die mit Sprüchen versehrten Gegenstände im öffentlichen Raum. Ich war damals doch etwas irritiert, als sie kurzerhand einen bunten Sticker aus ihrer Tasche zückte und den braunen an der Laterne schlichtweg überklebte. Ihr war es wichtig, dass die Botschaft eine Gute ist, die die Menschen erreicht, nicht nur im Gottesdienst, sondern auch in der Welt. Ob diese überhaupt gesehen wird, dachte ich insgeheim, fand die Idee aber grundsätzlich erst einmal gut. Und außerdem ist ein schöner und ermutigender Spruch allemal besser als Worte, die Menschen beleidigen oder gar verachten. An dem Morgen der Hunderunde trafen mich die Worte jedenfalls genau zum richtigen Zeitpunkt und brachten mich zum Schmunzeln. Die aufbauende Wirkung von guten Worten ist laut einem weisen Spruch in der Bibel nicht nur belebend, sondern manchmal auch heilsam. Vielleicht sollten wir also einmal öfter ein paar „positive Vibes“ verteilen, im gesprochenen Wort untereinander aber auch schon vorab mal einen schlechten Gedanken mit einem guten sozusagen im Kopf Überkleben. Die Auswirkung ist bestimmt mindestens „elephantastic“ und hat manchmal eine größere Reichweite als wir uns möglicherweise vorstellen können.

Eike Patzlee, Ambulanter Hospizdienst im KK Walsrode

 

Üersicht „Andachten"