Mitgegeben auf den Weg

20. April 2024

Heute ist der neunzehntausendeinhunderteinundsiebzigste Tag meines Lebens. Nein, ich habe das nicht im Kopf ausgerechnet! Ich bin über eine Seite im Internet gestolpert, wo man sich das mit einem Klick ausrechnen lassen kann. Das fand ich irgendwie witzig. Aber über die Zahl war ich dann doch erstaunt. Etwa 19.000 - das sind ja gar nicht so viele, wie ich gedacht hatte. Das hat mich nachdenklich gemacht. Wie viel Wert mein Leben hat, überhaupt das Leben eines einzelnen Menschen. Ob ich mit meinen Tagen leichtsinnig umgehe, wenn es doch gar nicht so viele sind und auch nicht so viele sein werden in der Summe. Müsste ich sorgsamer überlegen, was ich mit jedem einzelnen der Tage anfange?
Die Bibel kennt dazu einen passenden Spruch: Unsere Tage zu zählen, lehre uns, dann gewinnen wir ein weises Herz. Bei Beerdigungen habe ich diesen Vers schon oft zitiert. Dabei gilt er eigentlich den Lebenden. Die Tage meines Lebens können gezählt werden. Das heißt: Sie sind endlich. Dementsprechend ist jeder Tag davor einzigartig und wertvoll. Einer mehr oder weniger - die Zahl an sich ist nicht so entscheidend. Aber das Zählen! Ich denke, es ist damit gemeint, dass ich vorsichtig sein soll, mit meinem Leben und mit dem der anderen. Ich soll jeden einzelnen Tag für kostbar halten; so dass es sich lohnt ihn zu zählen. Und in das Leben eines anderen nie so eingreifen, dass er sich am Abend wünscht, diesen Tag besser zu vergessen. Wer jeden Tag als kostbares Geschenk Gottes ansieht, der gewinnt ein weises Herz. Ja, das stimmt wohl.

Claus van Veldhuizen

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