Mitgegeben auf den Weg

13. April 2024

Don Camillo und Peppone

Viele Menschen kennen die Spielfilme „Dona Camillo und Peppone. Gedreht in den 1950er und 60er Jahren, zeigen Sie ein kleines norditalienisches Dorf um 1946. Die beiden Hauptdarsteller Fernandel und Gino Cervi spielen in diesen Komödien unnachahmlich Pfarrer Don Camillo und den kommunistischen Bürgermeister Peppone. Sie haben eine gemeinsame Vergangenheit als Partisanen gegen „das Böse“, wünschen nun, einander Gegner im Kampf um die Gefolgschaft im Dorf, den anderen weit weg. Camillo wird, allein in seiner Kirche vor dem Herrn am Kreuz innehaltend, daran erinnert, wie sehr sein Temperament wieder mit ihm durchgegangen ist, alles bestimmt und die „Abgründe“ des Menschen sich ihm offenbaren. In lichten Momenten der „Demut vor dem Herrn“ erkennt er irritiert und erschrocken, dass er Mensch und Sünder ist, zeigt kurz Reue, möchte Umkehr. Er, der Mensch, müsse sich ändern!
Peppone, mit vordergründigem Selbstbewusstsein und Inbrunst, „selbst-unkritisch“, kämpft teils schlau teils naiv und holperig für große gesellschaftliche Veränderung – das führe zu besserem Leben, zum bessren Menschen!
Als Zuschauer herzlich lachend und auch angerührt erkenne wir, dass beide Figuren im Film sich nicht weit entfernt gegenüberstehen, sich sogar ähneln. Wir erkennen, dass sie sich ergänzen und in einigen Momenten ohne den anderen gar nicht können. Wir werden daran erinnert, dass Umkehr Wachstum, Entfaltung der Persönlichkeit und Veränderung der Lebensbedingungen, gesellschaftlicher Fortschritt, sich keinesfalls unversöhnlich gegenüberstehen, voneinander ablenken müssen. Persönlichkeitsentwicklung und beherzter Einsatz für gesellschaftlichen Fortschritt gehören zusammen wie Don Camillo und Peppone in uns.

Harald Werner, Diplom Pädagoge, Lebensberatung Walsrode

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